MAIS
Standort
Mais stellt aufgrund seiner Herkunft hohe Anforderungen an die Wärme, um optimal gedeihen zu können. Dies ist gerade im Öko-Landbau - wo Regulative nur begrenzt zur Verfügung stehen - von Anfang an zu beachten. Leichtere, humosere Böden, die sich schnell und gut erwärmen können, sind deshalb im Vorteil, ebenso nach Süden geneigte Flächen. Neben den Wachstumsbedingungen für den Mais selbst ist eine schnelle Abtrocknung und Erwärmung des Standortes auch wichtig, um immer zeitgemäß Striegeln und Hacken zu können. Die geringe Unkraut-Toleranz im Jugendstadium macht dem Mais ansonsten schwer zu schaffen.
Schwere, vor allem staunässe Böden, insbesondere wenn sie nach Norden ausgerichtet sind, sind dagegen kritisch und nur in sehr günstigen Jahren mit Erfolg zu nutzen. Hanglagen sind auf Grund der Erosionsgefährdung problematisch, selbst wenn diese im ökologischen Landbau generell niedriger einzustufen ist.
Fruchtfolge
Die hohen Nährstoffansprüche des Maises und die ausgeprägte Sensibilität gegenüber Unkrautkonkurrenz erfordern eine gute Fruchtfolgestellung. Im Idealfall steht Mais nach Kleegras. Nur bei guten Böden mit geringem Unkrautdruck ist eine gelungene Leguminosen-Zwischenfrucht (zum Beispiel Erbs-Wick-Gemenge) nach Getreide ausreichend. Der Abstand zum Unkraut unterdrückenden Kleegras sollte aber nicht zu groß sein. Die Kultur, die in der Fruchtfolge nach Mais angebaut wird, muss wegen der zunehmenden Fusarien-Problematik stärker Beachtung finden. Hier sind insbesondere alle Leguminosen geeignet.
Düngung
Mais hat einerseits hohe Ansprüche an die Stickstoffversorgung, andererseits ist er aber auch ein guter Verwerter von organischen Düngern. Mistdüngung sollte auf schwereren Böden schon im Herbst erfolgen. Ansonsten ist zur Saatbettbereitung eine Güllegabe (mit ca. 20 Kubikmeter pro Hektar) bei guter Vorfrucht je nach Bodenbonität ausreichend.
Mit Schleppschlauch-Verteiltechnik und geeigneter Bereifung kann noch einmal vor Reihenschluss, insbesondere bei schwächer versorgten Böden bzw. Beständen, mit Gülle (zehn bis 15 Kubikmeter pro Hektar) gedüngt werden. Eine gute Befahrbarkeit ist allerdings unbedingte Voraussetzung, da sich ansonsten entstehende Strukturschäden negativer auswirken als die zugeführten Nährstoffe Vorteile bringen. Bei gutem Strukturzustand des Bodens ist allerdings die zweite Güllegabe meist nicht erforderlich.
Bodenbearbeitung
Die beiden Aspekte, auf die der Mais besonders anspruchsvoll reagiert, weisen den Weg in der Bodenbearbeitung. Sowohl bezüglich der Erwärmung und nachfolgender Mineralisierung als auch hinsichtlich der Unkrautunterdrückung ist der Pflug ackerbaulich in der Regel das Maß aller Dinge und deswegen gerade zum Mais hin angebracht.
Saat
Unter ökologischen Bedingungen ist die Förderung einer schnellen Jugendentwicklung von besonderer Bedeutung. Folglich sollte die Saat in einen gut erwärmten Boden und damit etwas später erfolgen. So hat der Mais beste Startbedingungen und kann zügig loswachsen.
Auf leichteren Böden wird der erste Aufwuchs des Kleegrases Ende April bis Anfang Mai siliert, anschließend werden die Bodenbearbeitung (meist heiler Umbruch mit Pflug) sowie Saatbettbereitung und Saat durchgeführt. Eine Rückverfestigung mit Stabwalze als Nachläufer ist auf leichten Böden oft ausreichend. Bei sommertrockenen Lagen ist allerdings der Wasserverlust durch Kleegrasaufwuchs und Pflügen im Frühjahr oft begrenzend. Bei ausreichenden Niederschlägen sind die Stickstoffkonservierung über den Winter und der zusätzliche Futterschnitt im Frühjahr vorteilhaft. Beim direkten Pflügen vor der Saat ist auch der Unkrautaufgang sehr zögerlich.
Die mechanische Beikrautregulierung und gebietsweises Auftreten von Tauben- und Krähenfraß erfordern eine etwas tiefere Ablage (sechs Zentimeter) des Saatkorns und somit auch eine tiefere Saatbettbereitung. Die Saatstärke beträgt bei Körnermais zwischen acht (mittlere bis späte Sorten) und neun (frühe bis mittelfrühe Sorten), bei Silomais zwischen neun (mittlere bis späte Sorten) und zehn (frühe bis mittelfrühe Sorten) Körner pro Quadratmeter.
Bei der Sortenwahl sind eine zügige Jugendentwicklung, eine gute Beschattung/ Unkrautunterdrückung sowie eine effiziente Nährstoffaneignung wichtige Kriterien. Sehr kurze Sorten erfüllen diese Kriterien in der Regel nicht. Meist werden tendenziell etwas früher reife Sorten angebaut, um das Witterungsrisiko im Herbst nicht überzustrapazieren.
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