Kartoffeln sind Nachtschattengewächse. Sie vertragen keinen Frost und werden daher nur in den warmen Monaten von Frühjahr bis Herbst angepflanzt. Wir bevorzugen Frühkartoffeln. Diese werden schon im Herbst in Kisten gefüllt und in sogenannten Vorkeimlagern unter bestimmten Temperatur- und Beleuchtungsvorgaben in Keimstimmung gebracht.
Im Frühjahr beginnt der Kartoffelanbau zunächst mit der optimalen Bodenbearbeitung des Ackers. Für eine qualitativ hochwertige Ernte benötigt man einen lockeren und nährstoffreichen Boden.
Im März und in manchen Jahren auch schon Ende Februar folgt das Pflanzen der Kartoffeln. Dabei werden die Kisten mit den Pflanzkartoffeln auf dem Acker mit einer speziellen Maschine schonend in regelmäßigen Abständen in eine Furche gelegt.
Danach wird über die Kartoffeln ein Damm gehäufelt.
Sobald die Kartoffeln in der Erde sind, werden sie mit Folie zugedeckt, damit sie zum Einen schneller wachsen und zum Anderen nicht kaputt frieren. Diese Folie bleibt dann ungefähr 8 bis 10 Wochen drauf, bis die Kartoffelpflanzen ungefähr 30 cm gewachsen sind und die Temperatur unter der Folie zu hoch wird.
Wenn die Folie abgenommen ist, müssen die Kartoffeln in der Regel beregnet werdenum optimales Wachstum und Knollenausbildung zu erreichen. Nach den Beregnungsgabenund wichtigen Pflanzenschutzmaßnahmen zur Qualitätssicherung und Gesundhaltung
der Bestände sind die Kartoffeln in der Erde groß genug, um sie nach ein paar weiterenWochen zu roden.
Schon rund Anfang Mai werden bei uns die ersten Kartoffeln in ganz Deutschland gerodet und auch vermarktet.
Dies ist möglich, weil der Boden und die Witterungsbedingungen in unserer Region optimal für solch eine frühzeitige Kartoffelernte sind.
Düngung
Phosphor
Von den Grundnährstoffen ist Phosphor der Nährstoff, mit dem sich am wenigsten die ertrags- und qualitätsbestimmenden Merkmale steuern lassen. Das liegt aber auch daran, dass die meisten Standorte gut mit Phosphor versorgt sind und deswegen auch kaum Mangel zu befürchten ist. Oft ist es sogar möglich, auf den gut versorgten Böden nur ein Teil der Entzugsdüngung zu verabreichen, da der Restbedarf aus dem Bodenvorrat gedeckt werden kann.
Hier sollten die Düngeempfehlungen der LUFA auf der Grundlage der Bodenuntersuchung beachtet werden.Im Kartoffelbau wirkt sich Phosphat positiv auf den Knollenansatz der Pflanze aus. Da das Aneignungsvermögen für diesen Nährstoff aufgrund der schlechten Durchwurzelung nur gering ist, kann es sinnvoll sein, eine kleine Menge an leicht löslichem Phosphat zum Pflanzen zu geben. Je nach Preis und Verfügbarkeit bieten sich Superphosphat oder Diammonphosphat an, wobei bei letzterem der N-Gehalt mitberücksichtigt werden muss.
Die Düngung sollte dann möglichst zeitnah zum Termin des Knollenansatzes gebracht werden, das heißt im Frühjahr, spätestens aber zum Dammaufbau. Das kann in der Pflanzkartoffelproduktion, aber auch beim Anbau von Sorten, bei denen ein erhöhter Ansatz erwünscht ist, sinnvoll sein.
Eine Herbstgabe erfüllt diesen Zweck nicht, da das gedüngte Phosphat im Boden festgelegt wird und den Pflanzen in dieser wichtigen Phase nur in kleinen Mengen zur Verfügung steht.
Eine Herbstgabe erfüllt diesen Zweck nicht, da das gedüngte Phosphat im Boden festgelegt wird und den Pflanzen in dieser wichtigen Phase nur in kleinen Mengen zur Verfügung steht.
Positiv hat sich auch eine Beizung der Pflanzknolle mit einem stark phosphorbetonten Flüssigdünger erwiesen, der unmittelbar vor dem Pflanzen appliziert den Knollenansatz erhöhen konnte. Diesen positiven Effekt von kleinen platzierten P-Gaben erreicht man auch bei einer hohen Phosphorbodenversorgung.
Hat man den Termin der Phosphordüngung über den Boden zur Beeinflussung des Knollenansatzes verpasst, kann man noch über eine ergänzende Blattdüngung mit einem Phosphorbetonten Produkt positive Effekte erreichen. Hier soll die Gabe kurz vor dem Stolonenschwellen liegen, damit mehr Knollen angelegt, aber auch in der nachfolgenden Wachstumsphase nicht wieder aus Gründen von P-Mangel reduziert werden. Bei der PhosphorBlattdüngung darf man aber nicht vergessen, dass nur geringe Mengen an Nährstoff verabreicht werden, diese aber trotz ausreichender Grundversorgung über den Boden positive Effekte bringen können.
Magnesium
Magnesium verhält sich im Boden ähnlich wie Kalium. Es ist schnell löslich und unterliegt auf leichten Standorten einer Verlagerung oder gar Auswaschung. Oft wird die mengenmäßige Bedeutung dieses Grundnährstoffes verkannt. 500 dt Kartoffeln mit Kraut entziehen 70 kg MgO, was deutlich über dem Entzug eines guten Getreideertrages liegt.
Innerhalb der Fruchtfolge sollte die Magnesiumdüngung genau berechnet werden, da viele Grundnährstoffdünger (Carbokalk, 60er Kali oder Vinasse) kaum Magnesium enthalten und es so leicht zu negativen Bilanzen kommen kann. Im Kartoffelbau ist eine spezielle Magnesiumdüngung schon fast eine Standardmaßnahme. Sie ist besonders dort wichtig, wo hohe Mengen an Kali und Ammonium gedüngt werden, weil beide Nährstoffe die Magnesiumaufnahme hemmen.
Hier ist auf ein ausgewogenes Verhältnis der Nährstoffe untereinander zu achten. Aus diesem Grund sollte das Verhältnis von Kalium zu Magnesium im Boden nicht weiter als 3 zu 1 sein. Bei einem Kaligehalt von 21 mg Kali/100 g Boden sollte der Magnesiumgehalt etwa bei 7 mg MgO/100 g Boden liegen. Ist dieses Verhältnis nicht gegeben, muss dem Standort Magnesium zugeführt werden. Am preiswertesten erhält man den Nährstoff über einen magnesiumhaltigen Kalk.
Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die Kartoffel im Gegensatz zu der Zuckerrübe nicht zu den Früchten zählt, die einen hohen pH-Wert lieben. Bei Magnesiummangel und hohen pH-Werten, kann der Bedarf über kalkfreie Magnesiumbodendünger (Kieserit oder Kornkali) gegeben werden. Kleinere Mengen lassen sich aber auch bequem über das Blatt mit EPSO Top (Bittersalz) in der Kombination mit den Krautfäulebehandlungen düngen. Drei mal 5 - 10 kg/ha Bittersalz, wovon zwei Gaben vor und eine zur Blüte verabreicht werden, helfen den Nährstoffbedarf zu decken. Es ist darauf zu achten, dass die Spritzbrühe lange an den Blättern haftet und nicht abläuft, um eine möglichst hohe Aufnahmerate zu bekommen. Der relativ späte Düngungstermin im Vergleich zu den anderen Nährstoffen resultiert aus dem späten Bedarf der Kartoffel, die noch fast 50 % des Magnesiums nach der Blüte aufnimmt. Zu hohe Magnesiumgaben können aber auch die innere Qualität der Kartoffel senken, so dass eine Düngung immer auf das Ergebnis einer Bodenuntersuchung abgestimmt werden soll.
Kalium
Dem Kalium kommt im Kartoffelanbau sowohl in ertraglicher, als auch in qualitativer Hinsicht die größte Bedeutung zu. Kalium ist verantwortlich für das Wachstum und ist über die Aktivierung zahlreicher Enzyme maßgeblich an der Bildung von Kohlehydraten wie Zucker und Stärke sowie vieler wertbestimmender Inhaltsstoffe beteiligt.
Grundsätzlich wird auch der Kalibedarf aus der Bodenuntersuchung abgeleitet. Anzustreben sind die Werte der Gehaltsklasse C.
Bei der Kalidüngung zu Kartoffeln müssen die Verwertungsrichtung, die Reifezeit und auch die Sorte beachtet werden, um zu einer optimalen Kalidüngung zu gelangen.
Mit steigender Kalidüngung nehmen Kali- und Wassergehalt in den Knollen zu, bei gleichzeitiger Abnahme des Trockensubstanz- oder Stärkegehalts. Knollen mit hohem Wassergehalt und Zelldruck sind weit weniger empfindlich gegen Stoßverletzungen und Schwarzfleckigkeit.
Unter weitgehend trockenen Bedingungen gewachsenen und gerodeten Kartoffeln mit dem hohen Anteil an blau- oder schwarzfleckigen Knollen haben uns dieses Problem eindrucksvoll demonstriert. Auch in den Versuchen wird dieser Zusammenhang immer wieder bestätigt, schwankt aber in seiner Ausprägung mit den Jahren. Trockene Jahre mit hoher Belichtung führen zu höherer Stärkeeinlagerung als feuchte, bedeckte Jahre. Selbstverständlich spielen Faktoren wie Erntetemperatur, Rodereinstellung oder Fallstufen eine weitere Rolle bei der Höhe der Mängel.
Je nach dem was man im Ernteprodukt erreichen will, kann man die Höhe der Kalidüngung
als Steuerungselement einsetzen. Speisefrühkartoffeln, die ja schnell hohe Stärkegehalte erreichen sollen, wird man nur mäßig mit Kali versorgen. Festkochende Speisesorten, die darüber hinaus zum mehligkochen neigen, wie zum Beispiel Gloria oder Cilena, erhalten dagegen erhöhte Gaben spezieller Kalidünger.
Verarbeitungskartoffeln für Pommes frites mit sicheren Unterwassergewichten wie Bintje, die für eine lange Lagerung vorgesehen sind, sind ebenfalls für hohe Kaligaben dankbar. Nur Sorten wie z.B. Agria, die bei hohem Ertragsniveau nur mäßige Stärkegehalte erreichen, bekommen bei der Kalidüngung Abschläge.
Die Kartoffel gehört zu den chloridempfindlichen Pflanzen.
Chloridhaltige Kalidünger im Frühjahr ausgebracht, senken den Stärkegehalt, so dass man über die Wahl der Kaliform zusätzlich den Stärkegehalt beeinflussen kann. 100 - 150 kg/ha Kali in Form von 40er Kali
zum Pflanzen gegeben, haben versuchsweise den Stärkegehalt um 1 % gegenüber einer nicht behandelten Parzelle gesenkt. Bei solchen sensiblen Maßnahme muss aber bedacht werden, dass es in niederschlagsreichen Jahren zur Verdünnung der Stärke innerhalb der Knolle kommt und die Kartoffel durch die Kalichloridgabe zusätzlich Stärke verliert, was zu einem verwässerten Geschmack führen kann. Ebenso kann bei sehr hohen Niederschlagsmengen das sehr mobile Chlorid schnell aus dem Wurzelraum ausgewaschen werden, ohne das es eine Wirkung auf den Stärkegehalt der Knollen ausüben kann.
Das Ertragsniveau ist besonders bei den hochertragsreichen späten Speise- und Verarbeitungssorten stark gestiegen. Entsprechend dem höheren Entzug ist auch der Entzug von Kali gestiegen.
Daher sollten Sie ihre Grunddüngung der letzten Jahre genau beobachten und sehen, ob sie mit der oben angegebenen Mengen für die Entzugsdüngung das Bodenniveau halten können. Gehen die Bodengehalte zurück, sollten Sie in Absprache mit der Beratung das Niveau leicht erhöhen.
Bei der Bemessung der Grunddüngung ist es sehr wichtig, die Nährstoffmengen aus Ernterückständen oder Wirtschaftsdüngern mit zu berücksichtigen, da diese auf mittleren bis guten Standorten weit weniger einer Auswaschung unterliegen als Stickstoff.
Stickstoff
Stickstoff spielt beim Aufbau des Kartoffelbestandes eine große Rolle, gerät aber im Laufe der Knollenbildung immer mehr in den Hintergrund. Stickstoff wirkt lange vor Erreichen des maximalen Ertrages auf viele Qualitätsmerkmale negativ. Besonders kritisch sind späte Stickstoffschübe zu beurteilen, egal ob sie aus einer verzögert wirksam gewordenen mineralischen N-Gabe, einer organischen Düngung oder auch nur aus der Bodenreserve stammen.
Ein Übermaß an Stickstoff bewirkt:
• eine höhere Anfälligkeit für viele Krankheiten und Schädlinge
• eine Erhöhung des Übergrößenanteils, bei steigender Hohlherzigkeit
• eine höhere Anfälligkeit für Zwiewuchs, Puppigkeit oder Auswuchs
• eine Senkung des Trockenmassegehaltes und andere wertbestimmender Inhaltsstoffe
• eine Verzögerung der Abreife und der Schalenfestigkeit
• höhere Rest N-Mengen im Boden
Daher ist es sehr wichtig, den Bedarf für jede einzelne Sorte, für den Standort und die Verwertung vorab zu bestimmen.
Grundsätzlich ist es der Kartoffel egal, welche N-Form verabreicht wird.
Im Frühkartoffelanbau sollte allerdings die Umsetzungsgeschwindigkeit beachtet werden, da hier eine verzögerte N-Wirkung zu einer Verzögerung des Pflanzenwachstums führen kann. Versuche mit stabilisierten N-Düngern aus dem letzten Jahr lassen die Tendenz erkennen, dass sich die spezifische
N-Gabe um 10 % reduzieren lässt, ohne Abstriche in Ertrag und Qualität. Allerdings wird der Vorteil durch den höheren Preis des Düngers wieder aufgezehrt.
Viel problematischer als die absolute Höhe des N-Düngungsniveaus ist die zeitliche Freisetzung. Dabei ist es wesentlich einfacher, reine Mineraldüngerstandorte zu kalkulieren, als solche, auf denen organische Dünger zu beachten sind. Die Kartoffelpflanze benötigt den Stickstoff früh zum Aufbau des Blattapparates. Darüber hinausgehende Mengen sind nicht mehr ertragssteigernd, sondern führen zu den schon beschriebenen Nachteilen. Fehlt allerdings in der Phase des Hauptblattwachstums Stickstoff, führt das besonders bei Kartoffeln mit hoher N-Bedürftigkeit zu verringertem Wachstum und damit auch zu Ertragseinbußen.
N-Gabe um 10 % reduzieren lässt, ohne Abstriche in Ertrag und Qualität. Allerdings wird der Vorteil durch den höheren Preis des Düngers wieder aufgezehrt.
Viel problematischer als die absolute Höhe des N-Düngungsniveaus ist die zeitliche Freisetzung. Dabei ist es wesentlich einfacher, reine Mineraldüngerstandorte zu kalkulieren, als solche, auf denen organische Dünger zu beachten sind. Die Kartoffelpflanze benötigt den Stickstoff früh zum Aufbau des Blattapparates. Darüber hinausgehende Mengen sind nicht mehr ertragssteigernd, sondern führen zu den schon beschriebenen Nachteilen. Fehlt allerdings in der Phase des Hauptblattwachstums Stickstoff, führt das besonders bei Kartoffeln mit hoher N-Bedürftigkeit zu verringertem Wachstum und damit auch zu Ertragseinbußen.
Darin liegt auch die Problematik der organischen N-Düngung zu Kartoffeln begründet.
Haben wir ein trockenes, kaltes Frühjahr mit sehr geringer N-Mineralisierung (wie im Jahr 2010) oder eine lang anhaltende Trockenperiode im Frühjahr (wie 2011), steht der Pflanze unter Umständen zu wenig Stickstoff zum Bestandsaufbau zur Verfügung. Folgt auf diese Phase eine Phase mit feucht-warmer Witterung, setzt die Mineralisierung schlagartig ein und kann je nach Entwicklungszustand der Kartoffelpflanze nicht mehr sinnvoll umgesetzt werden. Hier sind besonders einige Sorten aus den N-Bedarfsstufen niedrig bis mittel zu nennen, bei denen schon kleinere Stickstoffüberschüsse gravierenden Einfluss auf die Qualität der Ernte haben.
Die Nmin-Untersuchung, die möglichst nah am Pflanztermin durchgeführt werden sollte liefert Aussage über den vorhandenen mineralischen Stickstoff im Boden. Anstelle des eigenen Nmin-Wertes kann der weniger exakte Richtwert aus repräsentativen Nmin-Erhebungen zu Sommerungen zugrunde gelegt werden, der in der LZ und im Wochenblatt veröffentlicht wird.
Ein vom Standort abgeleiteter genauerer Richtwert kann im Internetportal www.Nmin.de ermittelt werden.
Die Kraut- und Knollenfäule
Die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel wird durch den Eipilz Phytophthora infestans verursacht. Neben Kartoffeln können eine Reihe anderer Nachtschattengewächse befallen werden. Der Mediziner und Botaniker Anton de Bary wies den Erreger diese Kartoffelkrankheit nach. Wenige Jahre zuvor hatte die Kartoffelfäule in Irland eine verheerende Hungersnot ausgelöst. Viele Iren starben oder mussten, um dem Hungertod zu entgehen, auswandern. Damals sank die Einwohnerzahl um 50%.Auf den Blättern der Kartoffelpflanze bilden sich gelbe Flecken, und die Blätter rollen sich ein. Oft bilden sich gleichzeitig auf den Blattunterseite weißlich gefärbte Pilzrasen. Das oberirdische Kraut stirbt innerhalb kurzer Zeit ab. Dann geht die Infektion auf die Knolle über. Es entstehen leicht eingesunkene Stellen, unter denen sich die Knolle rotbraun verfärbt. Schließlich verfault die Knolle.
Der Pilz kann in befallenen Knollen überwintern und dann wieder den auskeimenden Trieb infizieren. Die Sporen werden auf den Blättern gebildet und mit dem Wind von Kartoffelpflanze zu Kartoffelpflanze getragen.
Bei anhaltender Feuchtigkeit kann sich der Pilz besonders rasch vermehren.
Bild QuelleVon Knollen- und Kartoffelfäule befallene Kartoffelpflanzen
Photo: Rasbak, Creative Commons License Attr.-Share Alike 3.0 Unported
Schäden
In niederschlagsreichen Jahren kann der Pilzbefall so stark sein, dass die ganze Kartoffelernte ausfällt. Befallene Knollen zeigen braune Stellen, werden matschig und sind für Lagerung und Verzehr nicht mehr geeignet.
Bild QuelleSchnitt durch von Knollenfäule befallene Kartoffel
Photo: Agricultural Research Service, USDA, Public Domain
Maßnahmen
Kartoffeln und Tomaten dürfen nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander gepflanzt werden, um ein Überspringen von einer auf die andere Kultur zu vermeiden. Ein stilles Reservoir für Neuinfektionen bilden u.U. auch wieder auswachsende Kartoffel auf dem Komposthaufen oder bei der Ernte zurückgelassene Winterknollen im Boden. Da der Erreger lange Zeit im Boden überdauern kann, ist bei wiederholtem Kartoffelanbau ein Flächenwechsel und die richtige Fruchtfolge zu beachten.
Für die Kartoffelaussaat sollet ein luftiger, sonniger Platz gewählt werden, damit Bodenfeuchtigkeit und Blattnässe schnell abtrocknen können. Dazu gehört auch, dass man nur den Wurzelbereich und zwar am frühen Morgen wässert. Es ist ein ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen einzuhalten, da die Sporen über die Luft übertragen werden: 2 bis 3 Pflanzen pro qm sind genug.
Um einen Übertritt des Erregers vom Kraut auf die Knolle zu unterbinden, kann man die oberirdischen Pflanzenteile 2 bis 3 Wochen vor der Kartoffelernte abschlegeln oder mit einem geeigneten Herbizid wegätzen.
Zur Bekämpfung stehen Fungizide zur Verfügung, die systemisch – über die Aufnahme in die Pflanze – oder als Kontaktgift wirken. Dabei ist zu beachten, dass der Pilz gegen einige Wirkstoffe wie Phenylamide und Carbamte Resistenzen entwickeln kann. Umgekehrt sind inzwischen auch Kartoffelzüchtungen auf dem Markt, die gegen den Pilz weitgehend resistent sind. Auf Präparate, die Kupferverbindungen enthalten, sollte man aus Umweltschutzgründen verzichten. Die Kontrolle des Pilzbefalls sollten man mit einem systemischen Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte beginnen und später erst ein Kontaktfungizid einsetzen.
Zur Vorbeugung und Stärkung der Kartoffelpflanzen können Naturen Pilzspritzmittel (mit Wirkstoffen auf der Basis von Braunalgenextrakten) und Gemüse-Pilzfrei Polyram WG mit dem Wirkstoff Metiram von Scotts-Celaflor eingesetzt werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.